Gruppenbild Aguas Frías Baby mit Schwein im Hof Unterrichtsort mit interessiertem Kalb spielende Knaben unter dem Haus Frau in der Küche

Blog aus Ecuador

Mein Abschiedsblog

Simone Michler am 25. Februar 2016

SimoneSimonesSimoneSimoneSimoneSimoneSimonesSimoneSimoneSimone

So wie Frank schon angekündigt hat, hier nun mein weiterer Blog-Eintrag. Ich hab zwar etwas länger gebraucht, da ich im Anschluss an meine Zeit in der Sonnenscheinschule noch in Ecuador und Peru rumgereist bin. Aber besser spät als nie!

Aber nun zu meiner Zeit in der Sonnenscheinschule! Die drei Monate meines freiwilligen Praktikums vergingen wie im Flug! Als ich mich so richtig eingelebt hatte, war die Zeit auch leider schon wieder vorbei. Wie ich schon in meinem ersten Blog geschrieben habe, empfand ich meine Anfangszeit durch meine geringen Sprachkenntnisse etwas schwierig. Dieses legte sich aber von Mal zu Mal. Den Englischunterricht gab ich immer von Mittwoch bis Freitag. Normalerweise findet auch samstags Unterricht in der Sonnenscheinschule statt. Da aber die Kinder jetzt samstags noch zusätzlich zur „normalen“ Schule müssen, da der „El Niño“ erwartet wird, bleibt die Sonnenscheinschule am Samstag geschlossen.

Vor jeder Unterrichtseinheit überlegte ich mir, was ich gerne mit den Kids machen wollte und bereitete die Unterrichtsmaterialien und mich darauf vor. Mal waren es Arbeitsblätter, mal ein Spiel, mal fragte ich die Kinder einen Tag zuvor was diese gerne machen möchten. Auch ließen wir ab und zu mal den Unterricht ausfallen und spielten miteinander. Zum Beispiel habe ich den Kindern „Gummitwist“ beigebracht, wir sind Seilchen gesprungen, über die Slackline balanciert oder wir haben zusammen gebastelt und gemalt. Ich hatte das Gefühl, dass die Kinder beides sehr gerne mögen, da sie auf der einen Seite sehr Wissbegierig sind, aber auf der anderen Seite auch sehr gerne spielen!

Natürlich gibt es auch dort „Quertreiber“ bzw. pubertierende Jugendliche, die meinen den Clown spielen zu müssen. Sie ziehen die anderen mit rein, so dass diese dann auch keine Lust mehr hatten und nur noch Blödsinn gemacht haben. Dieses war manchmal sehr nervig. Ich denke, dass das viel an dem Altersunterschied der Kinder lag. Die Kinder in meinem Englisch-Unterricht waren 6 – 14 Jahre alt. Den Unterricht so zu gestalten, dass die einen nicht unterfordert und die anderen überfordert sind, empfand ich als schwierig.

Zwischendurch haben wir den Kindern auch Dinge, die ich aus Deutschland mitgebracht hatte, geschenkt. Da gab es zum Beispiel Spielzeug oder auch meine eigenen Barbies aus meiner Kindheit. Es war sehr schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder darüber gefreut haben. Aber auch über „neue“ Kleidung freuten sich die Kinder sehr.

Ab Mitte Dezember bekamen wir von meinem Freund (Thorsten Kniewel) Unterstützung. Die Kinder waren sehr froh endlich mal eine männliche Person zum Spielen zu haben.

Kurze Zeit später stand auch schon Weihnachten vor der Tür. Ein sehr schönes und wichtiges Fest für die Kinder, so dass die Kinder tatkräftig mithalfen ein schönes Weihnachtsfest zu gestalten. Zum Beispiel halfen sie beim Füllen der Weihnachtstüten mit. Zwischendurch verschwand dann zwar auch mal ein Bonbon oder Keks in den kleinen Mündern, aber Hauptsache sie hatten Spaß dabei.

„Endlich Weihnachten“, so sagten es die Kinder. Sie freuten sich sehr auf den Tag, auch weil sie wussten, dass es Geschenke (Kleidung, Taschen, Kuscheltiere) und Süßigkeiten gab. Für mich war es auf der einen Seite ein sehr schöner Tag. Ich habe noch nie so viele Kinderaugen so strahlen gesehen. Sie konnten es kaum erwarten sich etwas auszusuchen. Aber auf der anderen Seite war es für mich ein trauriger Tag, denn am 24.12.15 war auch mein letzter Tag in der Sonnenscheinschule.

Wir machten meinen bzw. unseren Abschied sehr kurz. Es gab noch schnell ein Gruppenfoto als Erinnerung und dann wollten die Kinder auch ganz schnell nach Hause, um den Familien zu zeigen, was sie alles geschenkt bekommen haben.

Für mich war die Zeit in der Sonnenscheinschule sehr schön und hilfreich, um mal einen anderen Blick auf das andere Ende der Welt zu bekommen. Aber auch in eine andere Kultur Einblick zu bekommen, ist eine große Bereicherung. Leider gibt es nicht nur positive Einblicke, denn die Lebensbedingungen die dort herrschen, haben mich sehr berührt. Ich dachte nicht, dass viele Kinder immer noch ohne fließend Wasser und Strom leben müssen. Ich wünsche Allen alles Gute und vielleicht verschlägt es mich irgendwann nochmal dorthin.

Neuerer Artikel:
Älterer Artikel: