Gruppenbild Aguas Frías zuversichtlich in die Zukunft spielende Knaben unter dem Haus Kinder mit Schwein Mädchen mit Huhn

Blog aus Ecuador

Weitere Folge der Zambrano-Kinder-Endlosgeschichte

Frank Isfort am 12. Juli 2013

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Nach langem Hickhack habe ich endlich die Zambranokinder in Santa Rosa aufgetrieben, wo sie nach den Episoden in Ambato und Pueblito, dem Heimatdorf der Mutter, jetzt gelandet sind.

Durch die Schwester der Mutter Zambrano habe ich erfahren, dass sie mit drei ihrer sieben Kinder zu Besuch in Pueblito, in der Provinz Manabí ist. Also bin ich auch dahin und konnte wenigstens die Namen der Schulen herausbekommen, wo die Kinder jetzt angemeldet sind. Eine Adresse konnten sie mir nicht sagen und eine Telefonnummer auch nicht, weil das Telefon ihnen geklaut wurde.

Ein paar Wochen später bin ich dann nach Santa Rosa, das fast an der peruanischen Grenze liegt, gefahren und habe die Mädels in den Schulen gesucht. In der ersten Schule musste ich erfahren, dass Norelia in diesem Schuljahr noch nicht einmal dort war. In der Schule von Jeniffer und Jessica hatte ich dann Erfolg. Das war natürlich das Ereignis. Zuerst wurde mir die ganze Schule gezeigt, ich musste mit allen Lehrern reden und hatte immer einen Haufen Schüler/innen um mich. Jede zweite Frage war, ob ich der Vater von Jeniffer und Jessica bin.

Die Lehrer sind sehr zufrieden mit den Leistungen der Beiden und da die Schule die Grundausstattung der Schulbücher stellt, musste ich auch nicht soviel nachkaufen. Ein paar Hefte, Zirkel, Buntstifte, Kulis und für beide Mädchen je ein Englischbuch. Das haben wir dann im Anschluss des Unterrichts getan. Was später im Schuljahr nachkommt weiß ich noch nicht. Mit der Schule hätten es die Mädchen schlechter erwischen können, doch die Ausbildung, auch mit dem Förderunterricht bei Don Bosco, war in Ambato besser.

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Später bei den Kindern zu Hause haben sie mir erzählt, dass die Mutter mit den drei kleineren Kindern und dem Ältesten wieder in Manabí bei ihrer Mutter ist. Warum konnten sie mir nicht erzählen, nur das bei Norelia die Geburtsurkunde verschwunden ist und sie deshalb nicht in die Schule darf.

Ich habe Jeniffer ein Billighandy geschenkt, damit Isabel und ich sie die nächste Zeit erreichen können. Werde Isabel bitten der Mutter etwas ins Gewissen zu reden, damit sie sich verstärkt um eine neue Geburtsurkunde kümmert. Ich vermute allerdings stark, dass die Mutter Norelia zu Hause haben will, damit sie auf die kleineren Geschwister aufpasst. Wenn ich die Kinder nicht so gerne hätte und auch weil Norelia und Jeniffer Paten haben, hätte ich mit der Hilfe schon längst Schluss gemacht. Ist schon unglaublich anstrengend mit der Mutter.

Die Wohnverhältnisse haben sich nicht sonderlich verändert. Zwei kleine Zimmer mit 14 qm und zwei Betten für 6 Leute. Holger ist mit der Nachbarstochter zusammen und schläft auch dort. Die Toiletten und Duschen sind im Nachbarhaus. Der einzige Luxus und der ganze Stolz ist seit kurzer Zeit eine Waschmaschine.

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Die drei Tage mit den drei Kindern waren aber sehr schön. Mit den Mädels Fußball gespielt, Englisch und Word geübt, Computerspiele, gemalt, Bilder aus der alten Heimat Aguas Frías geschaut und einen Tag auf der Insel Jambeli vor Machala verbracht. Dort wohnt Filippa aus Holland, die ich schon von meinem ersten Ecuadoraufenthalt kenne. Obwohl die Tage sehr anstrengend für mich waren hat es Spaß gemacht. Doch über 13 Stunden im Bus sitzen schlaucht ungemein. Am 13. September sind hier für zwei Wochen Ferien. Dann steht mir die Tortur wieder bevor, denn ich möchte die Kinder gerne nach Aguas Frías einladen. Ich habe gemerkt, dass sie die alte Heimat sehr vermissen und wehmütig zurückdenken.

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