Gruppenbild Aguas Frías Mädchen springt davon Gruppenbild Aguas Frías Unterrichtsort mit interessiertem Kalb Baby mit Schwein im Hof

Blog aus Ecuador

Unsere Arbeit in Aguas Frías geht weiter

Frank Isfort am 14. April 2011

Im letzten Moment wurde uns in Aguas Frías ein brauchbares Grundstück angeboten. Genau genommen wäre das Angebot zu spät gekommen, weil wir unterdessen in Carlos Concha einen neuen Ort gefunden hatten, wohin wir unsere Hilfe verlagern werden.

Eigentlich hatten wir beschlossen, unsere Hilfe in Aguas Frías einzustellen. Doch dank Isabels Einsatz wird unsere Hilfe in Aguas Frías vorläufig weitergeführt. Allerdings nur noch für 15 Kinder, und die Hausaufgabenhilfe wurde auf ein Mal pro Woche reduziert. Es hängt nun vom weiteren Verhalten der Betroffenen in Aguas Frías ab, ob wir unsere Hilfe erneut ausbauen oder uns schliesslich doch noch zurückziehen werden.

Einer der Gründe für unser Umlenken war, dass die Gruppe in Aguas Frías schon seit einigen Jahren besteht und die Arbeit mittlerweile gut läuft. Zudem: Isabel und mir sind die Kinder dort wichtig. Deshalb gaben wir – inkonsequent – den Müttern eine neue Chance. Isabel redete mit den Frauen und ich hoffe, diese haben verstanden, dass es mit Handaufhalten alleine nicht mehr gehen wird.

Die Menschen auf dem Land sind oft sehr misstrauisch Fremden gegenüber. Auch wenn ich freundlich behandelt werde, in einigen Bereichen merke ich ganz deutlich, dass ich im Gegensatz zu Isabel, die auch noch Familie in Aguas Frías hat, nicht recht weiter komme und vor Mauern stehe. Wenn z. B. in Deutschland jemand auf das tiefste Land in ein Dorf zieht, hat er oft auch erst einmal mit Sturheit und Ablehnung der Menschen dort zu tun. Das ist hier nicht anders.

Isabel plant mit dem Geld, welches ihr die Versicherung für den Tod ihrer Tochter auszahlen wird, das Grundstück in Aguas Frías zu kaufen. Sie wird es dem Kinderhilfsprojekt San Andrés zur Verfügung stellen. Ihre verstorbene Tochter Cindy hatte kurz vor ihrem Tod davon gesprochen, ihre Mitarbeit nach Aguas Frías erweitern zu wollen. Der Grundstückskauf wird also für Isabel ein Andenken an ihre Tochter sein. Die Leute aus Aguas Frías werden dort ein Provisorium mit Platz für ca. 25 Kinder bauen.

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