Gruppenbild Aguas Frías Kinder mit Schwein Unterrichtsort unter den Bäumen Mädchen mit Huhn Knabe auf der Dorfstrasse

Blog aus Ecuador

Patenkinder können eine Unsicherheit für San Andrés sein

Frank Isfort am 17. März 2012

Es ist für die Kinder eine tolle, hilfreiche Sache Paten zu haben, welche ihre Schulausbildung garantieren. Doch, was soll man machen, wenn Not oder Gewalt die Menschen woanders hintreiben und unsere Hilfe abrupt endet?

Jetzt stehe ich wieder blöd da. Ist ja nicht das erste Mal. Was soll ich den Paten sagen, die jeden Monat für die Ausbildung der Kinder bezahlen? Klar treibe ich die Kinder irgendwann wieder auf – doch wann? Zeit zur Suche habe ich keine, bevor die Schule wieder anfängt. Wenn die Familie ihr Grundstück in Aguas Frías verlassen hat, muss es sich wohl gelohnt haben. Dann wird unsere Unterstützung auch nicht mehr zwingend notwendig sein, sonst hätten sie sich bestimmt gemeldet. Mal sehen, wie es weitergeht und wie vor allem die Paten reagieren, denn wir sind schon auf jede Hilfe angewiesen.

Zambranokinder aus Ambato verschwunden

Zambranokinder

Ein großes Anliegen sind für mich immer noch die Zambrano-Kinder in Ambato. Deshalb machte ich, als ich mein Visum bestätigen musste, von Quito aus einen Abstecher nach Ambato. Doch wie so oft bleibt nichts beim Alten in diesem Land. Die Mutter ist mit ihren sieben Kindern verschwunden. Die Lehrerin der drei Mädchen konnte mir nur sagen, dass der Freund der Mutter mal wieder durchgedreht war und wohl alle verprügelt hatte. Gewalt innerhalb der Familie ist leider weit verbreitet.

Die Schwester der Mutter, die in Aguas Frías wohnt, hat erzählt, der ältere Sohn und die Mutter hätten arge Gesichtsverletzungen und leben wieder in der Provinz Manabí bei der Mutter in der Wildnis. Wann ich dort hin komme steht noch in den Sternen. Durch die Regenzeit ist es fast unmöglich, auf den meist schlammigen, unpassierbaren Naturpisten so weit ins Landesinnere zu kommen. Außerdem fängt Anfang April die Schule wieder an und wir haben in Esmeraldas einiges zu tun. Da kann ich nicht mal eben eine paar Tage weg.

Für die Kinder, gerade für die clevere Jennifer, tut es mir leid. In Ambato konnte ich den Mädchen durch Don Bosco, mit Verbindung einer etwas besseren Schule, eine super Lernmöglichkeit bieten. Jetzt hängen sie im Niemandsland herum, mit einer Schule, die den Namen nicht verdient. Die Mutter denkt auch für keine fünf Cent an die Ausbildung der Kinder.

Der Sohn Holger soll eine Arbeit haben – super für die Mutter, da braucht sie noch weniger zu tun. Böse aber wahr! Es gibt halt solche – und Faule. Wie die Kinder bis jetzt so toll geworden sind, ist mir immer noch ein Rätsel. Mal sehen was wir da machen können. Isabel hat schon immer Einfluss auf die Mutter der Kinder nehmen können.

Paladinekinder aus Aguas Frías verschwunden

Paladinekinder

In Aguas Frías habe ich erst auf den zweiten Blick entdeckt, dass die Hütte von Evelyn Maruxi Paladine, Juan Antonio Paladine, Gabriel Eduardo Paladine und Cindy Zambrano abgebaut war. Das sind vier Kinder die wir unterstützten und zu denen ich auch eine gute Beziehung hatte. Die sind auch weg, doch keiner weiß wohin. Nachbarn haben erzählt, der Vater habe woanders eine Arbeit gefunden und so haben die kurzerhand die Hütte mitgenommen. So brauchen sie keine neuen Bretter kaufen und ein leeres Haus steht auch nicht herum. Praktisch.

Unpraktisch ist jedoch, dass ich jetzt nicht weiß, wo die Kinder sind, was sie machen, wie es weitergeht und von der Nachhaltigkeit mal ganz zu schweigen.

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