Gruppenbild Aguas Frías Knabe auf der Dorfstrasse spielende Knaben unter dem Haus mit Stühlen zum Bach Unterrichtsort mit interessiertem Kalb

Blog aus Ecuador

Eine häufige Frage meiner Freunde

Frank Isfort am 26. April 2011

Meine Freunde fragen mich oft, „bist du eigentlich im richtigen Land?“, und fügen dann bei, „die Leute wollen doch gar nicht“. Dasselbe überlege ich mir angesichts der vielen Probleme manchmal auch. Andererseits ist es nicht richtig nur dort zu helfen, wo’s angenehm ist.

Es ist immer leicht zu sagen, „die wollen doch nicht, die sind nur faul“. Doch das trifft nicht bei allen zu. Warum ist die Situation so? Viele Menschen wissen nichts anderes und speziell auf dem Land sind viele Leute wenig gebildet und leben in ihrer kleinen Welt. Das ist leider eine Tatsache, kein Vorurteil.

In diesem Sinn möchten wir mit unserem Kinderhilfswerk etwas bewirken, auch wenn es wie ein Tropfen auf den heißen Stein erscheinen mag. Sir Peter Ustinov sagte diesbezüglich sogar: „Nein, es ist ein Tropfen im Ozean, und der geht nicht verloren.“

Nur nicht entmutigen lassen! Mach ich auch nicht!

Meine langjährige Freundin Anna aus Luzern, die lange in Südamerika und noch länger mit einem Lateinamerikaner verheiratet war, und von ihm jetzt ein paar Anhängsel großzieht, hat mir auf mein letztes Schreiben ein paar nette Zeilen geantwortet:

Ist interessant dein Bericht. Nun ja, das mit dem Grundstückkauf erstaunt mich gar nicht. Im Gegenteil, wär’s anders gewesen, ich hätte mich gewundert.

Prozesse dieser Art wie Bildung, Gesundheit etc. brauchen lange, normalerweise über Jahrzehnte, bis hin zum Generationenwechsel. Vor allem bei der negroiden Bevölkerung, die generell unter einem geschichtlichen, ich sag dem Sklavensyndrom leidet, so nach dem Motto: „Ich bin Schwarzer oder Mulatte und werde es eh nie zu etwas bringen. Meine Kinder sollen lieber Bananen verkaufen, als Buchstaben auf teures Papier kritzeln.“ Dieses geschichtliche Erbe sitzt tief.

Lieber Frank es gibt nur eins – Erfolge im Kleinen sehen! Den Blick nicht von deinem Ziel abwenden. Es geht um eine bessere Zukunft der Kinder, die unter erbärmlichen Umständen leben und keinen Einfluss haben auf die Geschehnisse. Vielleicht solltest du im Moment das Geld auf eurem sicheren Konto in Europa lassen und dann von neuem den Dialog mit der Comuna oder der Kirche suchen und nichts übers Knie brechen. Wenn dann das richtige Objekt auftaucht, könnt ihr es immer noch kaufen. Alter, nicht aufgeben! Dranbleiben, denn deine Arbeit ist Super … Nun ja mein Liebster, auf alle Fälle wünsch ich dir viel Kraft und Mut. Halt die Ohren steif und sie zu, dass du nicht im Schlamm stecken bleibst.

Kleine Anmerkung: Durch meine Arbeit im Gartenbau habe ich schon genug Erfahrung mit Schlamm gesammelt und jetzt in Aguas Frías habe ich es verfeinert. Ich bleibe nicht mehr stecken! Macht aber trotzdem keinen Spaß mit der glitschigen Pampe.

Neuerer Artikel:
Älterer Artikel: