Gruppenbild Aguas Frías Knabe auf der Dorfstrasse Kinder mit Schwein spielende Kinder im Hof spielende Knaben

Blog aus Ecuador

Ferien in Mindo

Frank Isfort am 27. März 2019

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An der Küste sind Schulferien. Diemal haben wir die Sonnenschule einige Wochen geschlossen und ich genieße den Abstand zu Aguas Frías in der Bergwelt von Mindo.

Mindo hat eine vielfältige Vogelwelt die viele Vogelfreunde anlockt. Die Hostals die Birdwaching anbieten locken die Vögel mit Futter an. Mit Bananen und anderem Obst oder Zuckerwasser für Kolibris. Für Schmetterlinge sind Orangen gut geeignet. Der Nachteil ist, dass die Vögel faul werden, sich auf das einfach zu bekommende Essen stürzen und auch die Population dadurch ansteigt. Für Kolibris kann das problematisch werden, wenn plötzlich nicht mehr gefüttert wird. Dann reichen die Blüten nicht mehr aus die erhöhte Population zu ernähren und viele verhungern dann.

Doch so hat man, ohne groß zu suchen, eine große Auswahl direkt von der Terrasse aus. Ich steuere diese Orte ab und zu auch an, bestelle mir einen Kaffee, schaue den Vögeln zu und die Kolibris schwirren um mich herum. Einmal hat mich einer der grünblauen Kolibris sogar an die Nase gestupst. Er hat sich dann auf meine Kaffeetasse gesetzt, die ich in der Hand hielt, hat meinen Kaffee probiert und für nicht genießbar befunden. Sowas erlebt man in der Natur natürlich nicht. Da muss man schon Glück haben überhaupt Kolibris zu sehen und auch die anderen Vögel sind eher scheu und man sieht sie nie sehr nahe. Doch wenn man viel draußen in der Natur ist, sieht man auch Tukane und Papageien. Die Guides der geführten Vogeltouren führen einen dahin, wo die Tiere ihre Reviere haben, und die Vogeltouristen ihre „meterlangen“ Objektive ausnutzen können.

Mindo
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Bei einer Wanderung von Mindo nach Saloya habe ich sogar zwei Affen gesehen. Die sind extrem scheu und selten in der Gegend. Das Ingos Dogge, mit der ich unterwegs war, zu Bellen anfing, hat den Affen nicht gefallen und sie waren Ruckzuck weg.

Bei meinen Wanderungen konnte ich nach einiger Zeit gut abschalten. Ich war dann wie in einem Tunnel und alles Störende war außerhalb. Wie in einem Tunnel kommt es mir auch bei den Wegen hier vor. Die grüne „Hölle“ lässt keinen Blick zu. Ganz selten das man mal einen Weitblick hat. Meist an Stellen, wo Erdrutsche für den freien Blick gesorgt haben und dann ist es auch nur einen kleinen Ausschnitt. Es kommt vor, das der Weg zwei Meter neben einem Flüsschen verläuft und man ihn vor lauter Grünzeug nicht sieht. Auch schön gemütlich am Fluss ausruhen geht nicht. Da muss man schon Glück haben und Stellen finden, wo Menschen Platz geschaffen haben, um Vieh zu tränken oder kleine Lastenseilbahnen über den Fluss gebaut haben.

In der Regenzeit werden die wilden Gebirgsflüsse noch wilder und bestehen nur noch aus Gischt. Es sieht dann aus wie ein weißes Band. Zuerst habe ich geglaubt es kommt ein Gewitter, doch als ich am Fluss stand, habe ich gemerkt, dass die großen Steine im Bach gegeneinander schlagen und es sich wie Donner anhört.

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In den drei Wochen, die ich in Mindo war, habe ich jeden Tag lange Wanderungen gemacht um fit zu werden. Zwei Wanderungen, die ich schon länger mal machen wollte, mich aber nicht so recht getraute, habe ich dann doch gemacht. Dachte ich bin noch nicht soweit, doch als ich mal die Entfernungen in Google Maps nachgemessen habe, die ich hier schon gelaufen bin, konnte ich nicht glauben, dass ich schon etliche Male über 20 Km zurück gelegt hatte. Und das bei den brutalen Steigungen hier. Dann bin ich natürlich am nächsten Tag los um die Touren zu machen. Weil ich es schön finde mit einem Hund zu laufen und es sicherer ist, habe ich mich mit Ingos Hund Dozer nach Tandayapa bringen lassen.

Von da aus ging es erst einmal drei Stunden stramm bergauf mit teilweiser fantastischer Aussicht und ich habe mich schon auf den Blick von ganz oben gefreut. Doch nicht umsonst heißt es Nebelwald. Nach zwei Stunden laufen kamen die Wolken und ich durfte die restlichen 20 Km im Nebel laufen. Zuerst habe ich mich geärgert, doch so schlecht war es hinterher nicht. Durch den Nebel kam ich mir vor wie im Märchen. Die mit Moos und Schmarotzerpflanzen bewachsenen Bäume sahen aus wie im Schattenspiel. Ab und zu riss der Nebel auf und ich sah die wilde Bergwelt. Obwohl die Berge teilweise senkrecht abfallen, sind sie mit Urwald bedeckt und Wolkenfetzen hingen in den Bäumen.

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In den acht Stunden die ich unterwegs war, sind mir nur drei Autos von Vogeltouristen auf der alten Naturstraße nach Quito begegnet, sonst konnte ich die Stille und Ruhe genießen. Mich macht es immer glücklich, wenn ich draußen in der Natur bin, mich bewegen kann und Stress und Lärm weit weg sind. Trotz Regenzeit hatte ich Glück und es fing erst um 16:00 Uhr an zu Regnen.

MindoMindo Habe mich gewundert warum soviel Franzosen in Mindo sind. Bis sich die Erkenntnis bei mir durchgesetzt hat, dass in einigen Teilen Kanadas auch Französisch gesprochen wird. Immerhin bin ich noch von selber drauf gekommen.

Mindo ist ein kleines wunderschön gelegenes Bergnest im Nebelwald. Hier ist noch Natur pur. Am Wochenende hat es sehr viele Touristen aus dem zwei Stunden entfernten Quito, doch während der Woche ist es sehr ruhig und beschaulich. Bei den meisten ausländischen Besuchern ist Mindo ein muss.

Ich habe in Mindo auch viel mehr nette Gespräche und Begegnungen als in Esmeraldas. Deshalb genieße ich die Zeit hier immer sehr und den Abstand zu Aguas Frías und der Sonnenschule.

Einen großen Dank auch an meine Freunde, die mir ermöglicht haben dort die Zeit zu verbringen, zu relaxen und auch für den Blog und die Rundmails zu schreiben.

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