Gruppenbild Aguas Frías Unterrichtsort zuversichtlich in die Zukunft Mädchen auf dem Küchentisch spielende Kinder im Wasser

Blog aus Ecuador

Der Nebelwald macht seinen Namen alle Ehre

Frank Isfort am 4. Oktober 2019

NebelwaldNebelwaldNebelwald

Er erstreckt sich zwischen Mindo, dem Vulkankrater Pululahua und dem Vulkan Pichincha.

Das Naturreservat ist eine kaum zugängliche wilde Berggegend mit einer der artenreichsten und üppigsten Pflanzenwelt der Welt, geprägt von hohen Bergen, tiefen Wäldern und klaren Flüssen mit zahlreichen Wasserfällen.

Wie überall in der Wildnis bekommt man Tiere kaum zu sehen. In dem Gebiet gibt es u.a. noch Pumas, Stachelschweine, Brillenbären und Kapuzineraffen. Trotz meiner vielen Wanderungen habe ich bis jetzt nur einmal drei Affen in einer Baumkrone entdeckt und die sind sofort abgehauen.

Mit dem Wetter ist es oft Glücksache. Es hat mir schon öfter einen Strich durch die Rechnung gemacht und meine Planung umgeworfen. Hat man gute Sicht, hat man Regen oder läuft man im Nebel. Der Nebelwald hat seinen Namen ja nicht zu Unrecht bekommen. Riesenfarne und mit allerlei anderen Pflanzen bewachsene Bäume tauchen im Nebel auf und verschwinden wieder. Dann komme ich mir vor wie in einer unwirklichen Märchenwelt und lasse mich von der Schönheit der vom Nebel versteckten Natur verzaubern. Der Nebel schluckt auch viele Geräusche und es herrscht eine „beängstigende“ Stille. Wenn es regnet, was häufig der Fall ist, wird es jedoch laut. Überall sind dann tausende Tropfgeräusche zu hören und der Regenschirm wirkt wie eine Trommel.

Nebelwald

Es gibt kleine Naturpisten die oft im sehr schlechten Zustand sind und zu irgendwelchen weit abgelegenen Fincas oder „vergessene“ Siedlungen führen. Da dieses Gebiet sehr zerklüftet ist geht es meist brutal hoch und runter. Auch das Laufen bei den unebenen, mit Steinen übersäten Wegen ist mühsam und geht auf die Fußgelenke. Doch die Landschaft entschädigt alles und meist trifft man den ganzen Tag über nur eine Handvoll Leute. Da ich sehr gerne alleine laufe, komme ich mir manchmal vor, als ob es nur mich auf der Welt gibt. Die Wanderungen müssen deshalb auch gut vorbereitet werden. Da es in der Region selten Handyempfang gibt, kann man unterwegs auch kein Taxi rufen wenn der Weg doch zu lang ist, oder einem die Kraft verlässt. Leider hat man selten einen Weitblick, weil ja alles mit dichtem Wald bedeckt ist der einem die Sicht nimmt. Doch es hat immer mal wieder Stellen, wo Erdrutsche Schneisen in den Wald „gerutscht“ haben, und man einen Blick erhaschen kann, der dann natürlich um so schöner ist.

Nebelwald

Um die 500 Vogelarten und über 90 Schmetterlingsarten locken viele, mit riesigen Teleobjektiven ausgerüstete Vogelliebhaber an, die sich durch Touristenführer an die vielversprechendsten Beobachtungsstellen bringen lassen. Einige Hotels und Restaurants locken Vögel mit Obst und Zuckerwasser an und man kann Kolibris und andere Vögel bequem vom Tisch aus betrachten, doch die seltenen Berg-Tukane leider nicht. Man hört sie aber ab und zu. Der Tourismus spielt sich hauptsächlich in der Region um Mindo ab. Wenn man den Ort hinter sich lässt wird es ruhig und einsam.

Nebelwald
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