Gruppenbild Aguas Frías Mädchen mit Huhn Baby mit Schwein im Hof zuversichtlich in die Zukunft Unterrichtsort unter den Bäumen

Blog aus Ecuador

Baubeginn in Aguas Frías

Frank Isfort am 30. Juni 2011

Baubeginn

Nach allen Widrigkeiten und dem gescheiterten Abstecher nach Carlos Concha begannen wir am 11. Juni in Aguas Frías mit dem Klassenbau. Zwar mit sechsmonatiger Verzögerung, doch im Ort unserer Wahl und mit der Hilfe der Bevölkerung. Im Nachhinein stellt sich der kurzzeitige Weggang von Aguas Frías nach Carlos Concha als guter Schachzug heraus.

Isabel fertigte mit dem Maurer eine Liste der benötigten Materialien zusammen. Wegen der Probleme in Carlos Concha und nach der Beendigung unserer Hilfe dort nutzten Isabel und José Luis die Wartezeit, um sich bei verschiedenen Baustoffhändlern nach den günstigsten Preisen zu erkundigen. Sie stellten dabei fest, dass der frühere Maurer in Carlos Concha uns diesbezüglich auch noch hatte betrügen wollen.

Jetzt, zwei Wochen seit Baubeginn, sind wir zufrieden mit dem neuen Maurer und auch die Helfer arbeiten gut und schnell! Auch haben sie nützliche Kontakte, durch die wir einiges an Geld sparen konnten.

Es folgt eine kurze Zusammenfassung, wie es soweit kam. In der Fotogalerie ist der Baubeginn bildlich dokumentiert.

10. Juni

Wir trafen uns zu einem am Vortag organisierten Treffen mit den Müttern und den Besitzern eines Grundstückes, welches uns angeboten worden war.

Isabel, ein Bauingenieur, der Maurer und ich erklärten den Leuten noch einmal unser Projekt und auf einmal funktionierte es. Der Wink mit dem Zaunpfahl und der vorübergehende, teilweise Unterbruch unserer Hilfe hatten wohl ein Umdenken bewirkt, was wir vorher schon bei der Hausaufgabenhilfe bemerkt hatten.

Wir bekamen die Zusage der Hilfe der Bevölkerung beim Bau des Klassenraums und das Grundstück für einen sehr günstigen Preis. Isabel fuhr am gleichen Tag mit der Besitzerin des Grundstückes nach Esmeraldas und erledigte mit ihr die Formalitäten des Verkaufs.

11. Juni

Mit den Frauen und Kindern säuberten wir das vorgesehene Grundstück und befreiten es von Unkraut und Büschen. Sobald das Grundstück umgeschrieben ist, kann es los gehen. Ich hatte zum ersten Mal ein gutes Bauchgefühl!

12. Juni

Isabel stellte mit den Frauen einen Plan auf, wer an welchem Tag die Mahlzeiten für die Arbeiter kochen wird.

13. Juni

Moniereisen, Zement und Zinkblech für das Dach wurden geliefert. Schon wurden acht der geplanten 12 Löcher (1 m2 und 1.5 m tief) für die Pfeiler ausgehoben und Teile der Armierungseisen dazu sind fertig.

25. Juni

Das Ringfundament mit einer Höhe von 1.5 m ist fertig. Die Erhöhung ist erforderlich, um in der Regenzeit über der Nässe zu sein. Auf das Ringfundament werden später die Mauern gebaut. Das Ringfundament wurde mit 10 LKW-Ladungen Schottererde aufgefüllt und der Boden mit einem Holzklotz feststampft.

Die Arbeiten gehen für hiesige Verhältnisse schnell voran. Im Unterschied zu Deutschland, hier werden für die schweren Arbeiten keine Maschinen benutzt! Alles wird mit Muskelkraft gemacht. Ausschachtungsarbeiten, das Auffüllen mit der Schottererde, Mischen des Beton und in Eimern und Schubkarre zur Einschalung bringen. Mit Mischmaschine und Bagger wäre die Arbeit natürlich viel schneller gemacht.

28. Juni

Die Pfeiler wurden eingeschalt und ausgegossen.

29. Juni

Die Maurerarbeiten wurden begonnen. Die Wände des zukünftigen Büros stehen schon teilweise.

Meine Aufgabe war, die Steine in einer Tonne zu nässen und danach den Maurern weiter zu geben. Für meine Hände und zarte Haut war das zuviel. Alle Fingerkuppen sind wund und tun mir weh. Für den nächsten Tag kaufte ich mir und den Arbeitern Handschuhe, denn mit Wunden muss man hier aufpassen, die entzünden sich schnell.

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