Gruppenbild Aguas Frías Kinder mit Schwein Mädchen auf dem Küchentisch Unterrichtsort mit interessiertem Kalb Unterrichtsort

Blog aus Ecuador

Letzte Nacht wurde in Isabels Büro eingebrochen

Frank Isfort am 17. April 2010

Ein Alptraum der leider oft Wirklichkeit wird im schönen Ecuador. Das Eisenrolltor mit mehreren Schlössern und die Alarmanlage haben nichts geholfen. Leider war es eine Alarmanlage ohne Batterie und die Diebe hatten die Stromzufuhr für mehrere Häuser ausgeschaltet. Sie hatten danach leichtes Spiel Isabels Büro und noch drei weitere Läden leer zu räumen.

Isabel kam morgens in ihr Büro, das gleichzeitig für San Andrés mitbenutzt wird, und alles war weg – sämtliche Computer mit Zubehör, alles Material das für das Kinderhilfsprojekt noch dort lagerte, Elektrosachen wie Ventilatoren, Stühle usw. Ein weiterer Schlag für Isabel. Was sollte sie da machen? Eigentlich brauchte sie auch gar nicht zur Polizei gehen, denn die Aufklärung in solchen Delikten ist gleich Null.

Durch den Diebstahl verlor Isabel ihre Lebensgrundlage und die Mütter unseres Kinder­hilfs­projekts ihre Anlaufstelle. Isable hat Schreibarbeiten und Behördengänge für Menschen angeboten, die entweder nicht schreiben konnten oder keinen Computer hatten. In dem Büro wurden auch die Schulsachen für das Kinderhilfsprojekt gelagert. Zum Glück war es mitten im Schuljahr und es waren nicht mehr viele Sachen auf Lager, so das sich der Schaden für die Fundación in Grenzen hielt.

Obwohl die Verbrecher mir einem LKW vorgefahren sein mussten, hat eigentlich wie immer niemand etwas gehört. Ich weiß aus Erfahrung, dass die Leute bei den kleinsten Geräuschen oft mit Pistolen oder Macheten am Fenster stehen und schauen, ob sich wer oder was an ihren Sachen vergreift. Hier traut sich keiner etwas zu sagen oder die Polizei zu rufen, weil sie Angst vor Ärger haben. Da lassen die Nachbarn wie z. B. in Tumbaco eine Frau in ihr Haus laufen, obwohl sie genau wissen, dass Verbrecher schon im Haus sind und auf sie warten. Augen zu und was vor der Tür passiert ist mir egal, nur keinen Ärger und was interessieren mich die anderen Menschen.

Pech war auch, dass einige Tage vorher die kleine Polizeiwache gegenüber Isabels Büro geschlossen wurde und so aus einer sicheren Straße eine unsichere wurde.

Vorher waren schon zweimal Überfälle im Büro. Da sind die Verbrecher tagsüber rein, haben die Mobiltelefone mit Gewalt geraubt und sind schnell wieder weg. Das ist der große Unsicherheitsfaktor, wenn man einen Service für Laufkundschaft in diesem Land anbietet. Da brauchen die Verbrecher nur warten bis keine Kundschaft mehr da ist und schon ist es geschehen.

Lesen Sie dazu auch Ein Jahr nach dem Einbruch in Isabels Büro.

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